
George Sugarman, die Hauptfigur meines Romans „George, schlaflos in den Straßen London“ ist ein fünfunddreißigjähriger Londoner, der seine fünfjährige Tochter Molly allein großzieht. Die Mutter des Mädchens, Geny, war die einzige Frau, mit der George eine tiefgehende Beziehung hatte. Bis Geny leider verstarb. Warum war dies seine einzige Beziehung? Um dieser Frage nachgehen zu können, muss man sich George genauer anschauen. Er ist ein recht schüchterner, jedoch gleichzeitig latent sturer Mann. So sehnt er sich zwar nach einer Gefährtin, würde sich aber niemals auf eine Frau einlassen, zu der keine starke Verbindung spürt. Spürt er eine Verbindung, schüchtern ihn dies wiederum ein, da nun Gefühle mit im Spiel sind. Die Angst vor Zurückweisung ist bei meiner Hauptfigur besonders groß, auf Grund seiner Erfahrung aus der Kindheit.
George ist ein Mann, der Ehrlichkeit und Aufrichtigkeit schätzt, weshalb ihm eine sogenannte Zweckbeziehung zuwider ist. Aufgrund seines etwas fülligeren Äußeren ist er zudem etwas unsicher. Gerne versteckt er sich auch hinter diesem Umstand.
Eine weitere äußerst wichtige Frau in seinem Leben ist seine Mutter Dolores Sugarman. Dolores hat Ihren Sohn seit seinem sechsten Lebensjahr komplett allein großgezogen. Als George sechs Jahre alt war, wurden er und seine Mutter von seinem Vater Ray Susniak verlassen. Zu Dolores und Ray hatte ich ja in der Vergangenheit bereits Einträge verfasst und hier hinterlassen. Aus diesem Grund möchte auf die beiden hier nicht im Detail eingehen.
Der Tatsache geschuldet, dass George von seinem Vater verlassen wurde und seit jeher nichts mehr von ihm gehört hat, trägt enorm zu Georges Verunsicherung bei. War er der Grund, warum der Vater ging? Dies ist eine Frage, die sich Kinder in solchen Situationen leider oft stellen. Auf der anderen Seite wollte George keine Belastung für seine Mutter sein, weshalb er sich oft im Hintergrund hielt, um somit potentiellem Ärger aus dem Weg zu gehen.
Georges größtes Problem jedoch ist es, dass er sich seinen Gefühlen nicht stellen möchte. Die Einsamkeit, Schuldgefühle oder die Wut gegenüber seinem Vater. All dies versucht er stets tief in seinem Inneren verborgen zu halten. Seine Gefühle finden allerdings ihren Weg an die Oberfläche und dort angekommen, übernehmen sie Kontrolle über ihren Besitzer. So passiert es, dass aus George, dem vermeintlichen Teddybären ein Grizzly wird.
Und genau dort beginnt die Geschichte…