
In meinem vorletzten Post hatte ich eigentlich angekündigt, dass ich in meinem nächsten Eintrag über den Hauptcharakter meiner aktuellen Geschichte schreiben werde.
Dann kam jedoch eine kleine Schreibeblockade bezogen auf meinen Prosatext zum Thema „Jubiläum“ dazwischen, über die ich mich erst einmal auslassen musste. Interessanter Weise konnte ich meinen Text am nächsten Tag vollenden. Manchmal hilft es tatsächlich, sich einfach mal alles von der Seele zu schreiben und die Probleme zu benennen. Da ich den Text bei einem Wettbewerb einreichen werde, kann ich an dieser Stelle auch gar nicht weiter darauf eingehen.
Nun zur guten Rose Woodbury, der weiblichen Ermittlerin meiner Geschichte. Ich hatte bereits erwähnt, dass sie recht kurz vor ihrer Pensionierung steht. Sie hat einen jüngeren Kollegen namens Fox, der sie mit seiner zuweilen stark ausgeprägten Schlichtheit nicht selten in den Wahnsinn treibt. Viel lieber denkt sie da doch an ihren ehemaligen Partner Cal, einen besonnenen Mann, dessen Aufgeschlossenheit ihn zu einem herausragenden Detektiv gemacht hatte. Das hatte Rose stets zu schätzen gewusst und sich deshalb beinahe blind auf sein Urteil verlassen.
Wie genau ist eigentlich Rose gestrickt? Im Vergleich zu Cal, der besonders die äußeren Umstände gut überblicken, erkennen und analysieren konnte, ist Rose jemand, die gerne in die Köpfe der anderen „steigt“. Dort angekommen dreht sie jeden Stein der Persönlichkeit um, hinterfragt ihre Vergangenheit und versucht sich in ihr Denken hineinzuversetzen. Dabei ist es ihr jedoch wichtig, nicht als typische Profilerin gesehen zu werden. Es ist vielmehr ihre Menschenkenntnis, die überdurchschnittlich hoch ausgeprägt ist. Rose beobachtet gerne Menschen. Beim Essen – auch, wenn dies nicht immer ein schöner Anblick ist -, wie sie sich kleiden, gewisse Dinge tun, wie sie mit ihren Mitmenschen oder Tieren umgehen, in welchem Maße sie sich selbst ernst nehmen und so weiter. Rose versucht immer, dass große Ganze zu sehen, was natürlich nicht immer klappt. Immerhin jedoch ist sie in der Lage, zu durchschauen, wenn ein Mensch versucht, andere mit seinem Verhalten zu blenden. Dies war nicht einmal Cal möglich.
Neben ihren Fähigkeiten ist Rose mitunter ein ziemlicher Grummelkopf. Ich hatte ja erwähnt, dass ich für diese Sorte Mensch eine Schwäche habe. Aber auch Rose hat ihren weichen, herzlichen Kern, und hat sie erst einmal innerlich über jemanden gewettert, versucht sie doch anschließend auch wieder, seine guten Seiten zu sehen. Eine ihrer Stärke ist ganz klar Loyalität. Wenn sie wusste, dass Cal im Recht war, hat sie sein Urteil nicht hinterfragt. Genauso pflegt sie nach wie vor ihre Freundschaft zu einer pensionierten Ermittlerin, Franki Bushmill.
Mal schauen, welche Charaktereigenschaften ich Rose während des Schreibens noch verleihen werde …