Auf Jersey

St. Aubin

Es ist irgendwann im März 2010. Ich sitze im Wohnzimmer meiner englischen Gastfamilie, das klein, gemütlich und plüschig ist und schaue mit meiner Gastmutter eine ihrer geliebten Daily Soaps. East Enders, Coronation Street oder diese andere Serie, die im Norden England spielt. Wie gewöhnlich, werde ich noch vor dem Abendessen mit englischen Süßigkeiten gefüttert. Einen Nachtisch wird es später auch noch geben. Darauf ist Verlass.

Ich glaube, es war diese Serie aus dem Norden. Eine der weiblichen Figuren beschließt etwas Abstand zwischen sich und eine Familientragödie zu bringen und möchte dafür ihren Job in der hiesigen Schänke gegen ein Leben auf Jersey tauschen. Als sie sich nun von ihren Liebsten verabschiedet, passiert es, dass ihr jemand alles Gute für Deutschland wünscht; Jersey – Germany. Alle in der Serie lachen. Meine Gastmutter und ich auch, besonders natürlich, weil ich German bin.

Und seitdem wollte ich unbedingt mal nach Jersey.

Zwei Jahre später, im Jahre 2012 fährt eine Freundin in ihren Flitterwochen nach Jersey. Verdammt, warum nicht ich? Weil ich im Gegensatz zur ihr noch studiere und nicht über ein geregeltes Einkommen verfüge.

In all den Jahren wurde nichts aus Jersey. Zunächst, weil ich es mir nicht leisten konnte. Dann aus persönlichen Gründen. Als sich jedoch diese beiden Hindernisse aufgelöst hatten, da kam was? Corona.

Nun ja, ich bin eigentlich niemand, der so unglaublich großes Reisefieber oder Fernweh in sich verspürt. Doch die andauernde Pandemie hat es geschafft, dass selbst ich mich nun regelmäßig dabei ertappe, gedanklich ganz weit weg zu schweifen. Okay, so weit ist Jersey jetzt auch wieder nicht.

Kommen wir mal in die Gegenwart! Vor sechs Wochen wurde ich zur wunderbaren Authorchallenge nominiert, bei der es darum geht, ein Wort vorgegeben zu bekommen, um dass man dann eine längere Kurzgeschichte verfasst. Und was erhalte ich für ein Wort? Nee, nicht Jersey. Aber fast: Seestern. Und schwupps sind meine Gedanken am Meer und auf Jersey. Dort wo es warm ist, aber nicht zu warm. Die Natur so schön ist und man einfach immer am Meer ist. Und das Beste ist, dass hier Alle Englisch sprechen. Thank God!

Nun ja, ich weiß nicht, wann ich in der nächsten Zeit nach Jersey kommen werde; so körperlich. Seelisch jedoch war ich in den letzten Wochen dort und es war äußerst ereignisreich, das kann ich euch sagen und das könnt ihr auch lesen. Was als Tripp unter Freunden beginnt, endet in einer menschlichen Katastrophe.

Aber Mitte nächster Woche gibt es meine Geschichte als eBook bei Amazon für acht Wochen for free und danach für 0,99 €.   

Viel Spaß beim Lesen!

Ps.: es wird kein entspannter Urlaub auf der Kanalinsel.

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Ja, und nu?

Ja, und nu?

Es ist soweit, mein Roman „George der Mann, der sich selbst verlor“ ist immerhin schon mal als Printbuch verfügbar. Das E-Book folgt. Mein Buch ist sogar in allen englischsprachigen Ländern erhältlich. Zwar auf Deutsch, jedoch gibt es auch in UK und Co. Menschen, die auf Deutsch lesen. Von daher… Mein Gefühl des „mein Herz rutscht mit gerade in die Hose“ nimmt stetig zu. Seit der E-Mail von BoD am Donnerstag habe ich nicht mehr wirklich gut geschlafen. Denn was mir gerade den Schlaf raubt, aber im Gegenzug zahlreiche graue Haare beschert, ist die Frage danach, was nun alles noch getan werden kann und muss, um mein Buch ordentlich zu vermarkten. Es ist wie es ist: ich bin keine Marketingexpertin oder Geschäftsfrau. Ich bin Künstlerin. Es ist natürlich ungemein hilfreich, dass man sich bei BoD auch so einige Services in diesem Bereich dazu kaufen kann und da ich hier ohnehin schon ein paar Groschen investiert habe, möchte ich natürlich nicht ausgerechnet an der falschen Ecke sparen. Aber die Auswahl ist schon fast erschlagend und alles davon verstehe ich auch nicht in Gänze. Falls das hier jemand liest, der sich damit auskennt: bitte melde dich!

Was ich neben diesen Leistungen noch so treibe, sieht man hier an meinem Blog und meinen täglichen Post bei Instagram. Zugegeben, meinen Facebook-Account behandele ich etwas stiefmütterlich. Deshalb habe ich den Account auch mit meinem Blog und meinem Instagram-Account verbunden, damit dort wenigstens halbwegs regelmäßig was passiert.

Bei Instagram ist die Community einfach größer und es fällt mir leichter dort zu posten oder auch mal einen netten Kommentar zu hinterlassen. Außerdem bin ich immer sehr dankbar für die tollen #-Aktionen anderer Autoren. Dies hilft dabei inhaltlich zu posten. Meinen Blog zu pflegen, liebe ich mittlerweile. Mir ist sehr schnell klar geworden, dass es hilfreich ist seine Gedanken und Sorgen rund ums Schreiben hier runter zu tippen, da ich so meine Gedanken sortieren kann. Somit empfinde ich das Blogschreiben auch nicht als „lästige Marketingarbeit“.

Was kann ich noch tun? Ich denke ich werde noch einmal auf die Sache mit den Flyern zurückgreifen, aber diesmal etwas professioneller. Ich werde sie also nicht selbst am Computer erstellen, sondern von einer Firma.

Ich könnte ja auch mal bei unserer lokalen Zeitung anfragen, ob sie einen Artikel über mich schreiben wollen. Da krieg ich direkt einen Herzkasper und die Angst vor Zurückweisung sitzt mir schwer im Nacken. Aber zurückgewiesen wurde ich auch schon öfters und habe trotzdem weiter gemacht.

Was ist eigentlich Twitch? Das wird von BoD zur Vernetzung von Autoren empfohlen.

Lovelybooks könnte ich auch mal ausprobieren. Einen Account müsste ich sogar schon haben … Das könnte ich mal in meinen Weihnachtsurlaub in Angriff nehmen, denn dafür brauche ich richtig viel Zeit.

An Wettbewerben nehme ich schon regelmäßig teil.

Es gibt so unendlich Vieles, dass ich tun könnte. Ich brauche mehr Zeit und mehr Arme. An jeder Hand ein Smartphone, dass sich um ein anderes Portal kümmert. Zwei, drei extra Paare Ohren könnte ich auch gebrauchen.

Oh je, ich werde mich jetzt mal kurz in der Embryohaltung ausweinen, aber dann loslegen.

Auf geht’s!

Auf geht’s!

Den letzten Blogeintrag zu schreiben, war absolut befreiend. Bereits während ich ihn verfasste, merkte ich, wie sich Blockaden lösten und sich Strukturen bildeten. Über Dinge zu reden oder zu schreiben, hat noch immer geholfen. Warum hatte ich das nicht schon vorher getan? Wahrscheinlich, weil ich einfach etwas Zeit brauchte. Zum Durchatmen oder einfach um Kraft zu sammeln.

Wie in meinem letzten Eintrag erwähnt, ereignete sich zu Beginn des Sommers leider auch ein trauriges Ereignis in meiner Familie. Jemand, der für mich auf unterschiedliche Weise bedeutend war, hat sich von uns verabschiedet. Nach langer schwerer Krankheit war er gestorben. Da unser Verhältnis jedoch recht ambivalent war, fällt ein Abschied entsprechend schwer. Ich meine damit die Gedanken und Gefühle, die ich mit seinem Tod hatte, waren gleichermaßen ambivalent. Dazu kam, dass mir sein Tod auch noch ein paar andere Dinge schmerzlich vor Augen geführt hatte. Das hatte mich lange beschäftigt.

In meinem letzten Eintrag hatte ich zudem erwähnt, dass ich mit dem Gedanken spiele an einem Wettbewerb teilzunehmen, dessen Einsendeschluss bereits Ende September ist. Nun ja, diese zwei Dinge gehören zusammen, denn Thema des Wettbewerbs sind dunkle Momente. Ich hatte es mir ein wenig offen gehalten, ob ich mein Gefühlschaos durch das Schreibens eines Betrags verarbeiten werde. Und so kam es absolut unerwartet und somit völlig unverfälscht aus mir heraus. An einem Freitagabend, eine Stunde bevor ich das Haus verlassen wollte, verließ ein Gedicht meine Gefühlswelt. Dass es ausgerechnet ein Gedicht wurde, war etwas überraschend für mich, hatte ich doch zuletzt welche in meiner Pubertät verfasst. Doch wenn man etwas genauer darüber nachdenkt, ist es doch nicht so überraschend, ist ein Gedicht doch die natürlichste Form seine Gefühle auszudrücken. Es ist impulsiv, fragmentiert und auf das Wesentlichste fokussiert. So wie eben ein Gefühlsausbruch.

Es tut gut, mich ein wenig befreien zu können und gleichzeitig wieder ins produktive Schreiben gekommen zu sein. Ich fühle mich wieder mehr mit mir verbunden.

feeling a little lost

Where am I? What’s the direction?

Feeling a little lost

After a longer break I would like to report back with a blog entry. After I had uploaded articles about my novel George or various other writing projects quite regularly, I ran out of ideas. In addition, I was quite frustrated at times, and there were a few reasons for that. Let’s start with the most harmless.

First of all, I was annoyed by the „downsides“ of social media, and that, although this is about such small things as „Follow to unfollow“. I know there are many more serious problems for other accounts, such as inappropriate and disrespectful comments. If I don’t like someone’s account, I just don’t follow it. End of story. But I am annoyed by „follow to unfollow“ because on the one hand it is disrespectful and on the other hand quite naive. Do people really think that with my smaller account, I don’t realize that someone isn’t even following me for 24 hours? That is a bit spoony. I also simply abhor disrespect.

Okay, let’s get to the things you should really be annoyed about or that’s worth pausing and reflecting on. So far this year I have participated in three competitions and a casting for a short film. That I was not taken for the latter was to be expected and not really painful. The three competitions are two short stories contests and the other one was about winning a contract with a publisher. In the former case, I am still waiting for the results, but the closer the date of the announcement gets, the more disillusioned I become. Moreover, the time between submission and the date of the announcement gives me the feeling that I am completely inactive and that I would do nothing for becoming an author which is actually nonsense. But now we are dealing with my actual and biggest problem, which I will come to talk about in a moment.  

With regard to the competition for the publishing contract, I have to admit that I had participated very spontaneous in this, since I had found out about it at the very last second and had therefore not put too much expectation into it. The fact that I had not been shortlisted was not a huge disappointment. However, the day before I had received the cancellation for the casting and on the same day my billing of my self-publishing platform Neobooks for my novel „George“. I think on the bill were 2 sold copies. With each previously received invoice, fewer copies were sold. It was frustrating. All three things so close together was just absolutely frustrating.

And then one pauses. One starts to get a little petulant. One begins to question whether this is all a waste of time. One starts to think that you could just do it for yourself, just for fun. In that time I started writing my little fantasy short story. But that’s not me. I don’t do anything just  for  fun. I have to make sense of things. I have to fight for something. Moreover, this is not the first time I have been at this point. And for another time you get up and improve because you reflect, consult with others, take advices, put out feelers to learn about new possibilities. In fact, these lowpoints can do a lot of good. So, I keep fighting and that’s why I started to reshuffle the pack – I hope this makes sense – and now approach things differently. At least for my novel „George“.

I canceled everything with Neobooks and dealt with the option of using the platform Books on Demand. If this is the best story I’ve ever written, I would like to leave no stone unturned in bringing it to as many people as possible. So much for that and, ultimately, it’s easy once you’ve made a full decision. I have put together my BoD package so to say and currently I am waiting for all parts, such as proofreading etc. to be done.

Let us now turn to my biggest personal problem, as mentioned above: to feel idle. While my dear George is getting ready by and for BoD and then will be published I have to pursue some other project. I can’t possibly recover from the work week on my weekends. At the moment, I actually treat myself to a whole day off every Saturday and during my summer holiday I refused writing even for a week. But it’s about to come up again: that feeling of dissatisfaction.

Thank God I am not running out of ideas. Quite the opposite. There is always a story going on in my head that haunts me until I put it to paper. As a matter of fact, I’m rather a little lost in my thousand projects at the moment. The first thing I did was putting my fantasy short story aside. That was the easiest step. Although I will deal with it in a moment.

I now have to decide what makes more sense: to continue writing my story, which I began at the beginning of the year? It is set in the genre of crime fiction and already has over 24,000 words. It’s kind of a unique story. The story takes place in winter and in May at the latest I wasn’t quite up for winter feelings, so I came to a halt.

Or should I continue rewriting a slightly older manuscript that I had written completely in English. The story, from the genre Young  Adult,  is very close to my heart. I had once chased the manuscript through the Word translation program – for fun actually – and was surprised how well it went. During the summer holiday I had started to correct the nastiest translation errors. It is, in fact, a work that goes well. But the story actually makes me feel low, since it is quite psychological and goes pretty deep. I have proper mood swings on the days of revision. In the short or long term, I definitely want to publish the story.

And oh my God, I still have a finished manuscript that a friend currently is revising. This is written in a finished way, but I would like to change a lot in terms of storytelling and especially in relation to the end. But this actually has time and it can serve as a kind of back-up manuscript for possible dry periods. This story is  also more Young Adult.

Okay, as far as my stories in book length are concerned, I am so far quite well replete with. I just wonder if the question of „with which story should I continue“ really is the most important one. Shouldn’t I increase my “prominence”, i.e. reach first by participating in more competitions? There are actually still some quite interesting contests this year and I’m even considering taking part in one in the UK.  One short story competition is about fantasy. As you know I’ve already written the beginning of one.

I dally with the idea of participating in a competition whose deadline is as late as the end of September. Quite crazy, because I’m still busy with the release of „George“ and I also have quite stressful weeks due to work. However, the theme of this short story competition is interesting as it is about dark moments and I recently had not only a crisis in writing, but also regarding my family. Perhaps this short story could help with the processing.

Well, while I am writing everything from the soul and thinking about it, I come to the realization that I  am only just – once again – at the very beginning of a publication and therefore  a  potential manuscript for my next publication can or should be secondary. That’s why I’d rather compete for a few contests. The only question now is whether  I would like to submit something as early as the end of September…

Thank you for having a sympathetic ear/eye.

Etwas verloren fühlen

Wo bin ich? Wo geht’s lang?

Ein wenig verloren

Nach einer etwas längeren Pause möchte ich mich nun mit einem Blogeintrag zurückmelden. Nachdem ich recht regelmäßig Beiträge über meinen Roman George oder diverse andere Schreibprojekte hochgeladen hatte, gingen mir die Ideen aus. Dazu kam, dass ich streckenweise auch ganz schön frustriert war, und dafür gab es einige Gründe. Fangen wir mit dem harmlosesten an.

Zunächst einmal haben mich die „Schattenseiten“ des Social Media tierisch genervt, und dass, obwohl es hier um so Kleinigkeiten wie „Follow to unfollow“ geht. Ich weiß, da haben andere Accounts viel schwerwiegendere Probleme, wie etwa unpassende und respektlose Kommentare. Wenn mir jemandes Account nicht zusagt, folge ich ihm einfach nicht; Schluss aus Feierabend. Aber nein, ich ärgere mich über „follow to unfollw“, weil es zum einen respektlos ist und zum anderen auch ganz schön naiv. Glauben die Leute wirklich, dass ich bei meinem noch eher kleineren Account nicht merke, dass mir jemand nicht einmal 24 Stunden folgt? Das ist schon etwas einfältig. Außerdem verabscheue ich einfach Respektlosigkeit.

Okay, kommen wir nun zu den Dingen, über die man sich wirklich ärgern sollte bzw. über die es sich lohnt, inne zu halten und zu reflektieren. Bisher habe ich in diesem Jahr an drei Wettbewerben und einem Casting für einen Kurzfilm teilgenommen. Dass ich für letzteres nicht genommen wurde, war zu erwarten und auch nicht wirklich schmerzlich. Bei den drei Wettbewerben handelt es zum einem um zwei Kurzgeschichten-Contests und zum anderen um das Gewinnen eines Vertrags bei einem Verlag. Bei ersterem warte ich immer noch auf die Ergebnisse, aber je näher der Termin der Verkündig rückt, desto desillusionierter werde ich. Außerdem erweckt die Zeit, zwischen dem Einreichen und dem Termin der Verkündung in mir das Gefühl, dass ich völlig untätig bin und nichts für meine Autorenschaft tue. Was eigentlich Blödsinn ist, aber da wären wir auch bei meinem eigentlichen Problem, auf das ich gleich noch zu sprechen komme.

Bezüglich des Wettbewerbs um den Verlagsvertrag muss ich gestehen, dass ich hierbei äußerst spontan mitgemacht hatte, da ich wirklich in aller letzter Sekunde davon erfahren hatte und somit nicht zu viel Erwartungen hineingesteckt hatte. Dass ich dann auch nicht auf die Shortlist gekommen war, war als solches keine riesige Enttäuschung. Allerdings hatte ich einen Tag vorher die Absage für das Casting erhalten und am gleichen Tag meine Abrechnung von Neobooks für meinen Roman „George“. Ich glaube auf der Abrechnung standen 2 verkaufte Exemplare. Mit jeder zuvor erhaltenen Abrechnung wurden weniger Exemplare verkauft. Das war frustrierend. Alles drei Dinge so nah zusammen war einfach frustrierend.

Und dann hält man inne. Man beginnt ein wenig bockig zu werden. Man beginnt zu hinterfragen, ob das alles Zeitverschwendung ist. Man beginnt zu glauben, dass man es doch einfach für sich, just for fun, machen könnte. In der Zeit habe ich angefangen meine kleine Fantasy-Kurzgeschichte zu schreiben. Aber das bin nicht ich. Ich mache nichts just for fun. Ich muss den Dingen einen Sinn verleihen. Ich muss für etwas kämpfen. Außerdem war ich an diesem Punkt ja auch nicht zum ersten Mal. Und immer wieder steht man auf und verbessert sich, weil man reflektiert, sich mit anderen bespricht, Ratschläge annimmt, seine Fühler nach anderen Möglichkeiten ausstreckt. Tatsächlich können diese Tiefpunkte sehr viel Gutes bewirken. Ich kämpfe also weiter und deshalb habe ich angefangen, die Karten neu zulegen und die Dinge anders anzugehen. Zumindest erst einmal für meinen Roman „George“.

Ich habe alles bei Neobooks gekündigt und mich mit Books on Demand auseinandergesetzt. Sollte dies die beste Geschichte sein, die jemals geschrieben haben werde, möchte ich nichts unversucht lassen, um sie möglichst vielen Menschen nahe zu bringen. Soviel dazu und letztlich ist es auch einfach, wenn man sich erst einmal voll und ganz dafür entschieden hat. Ich habe mir mein BoD-Paket geschnürt und warte nun aktuell darauf, dass alle Teile, wie Korrektorat etc., zusammen sind.

Kommen wir nun zu meinem wie oben erwähnt größten persönlichen Problem: sich untätig fühlen. Während mein lieber George von und für BoD fertig gemacht wird und dann auch ist, muss ich ja irgendein anderes Projekt haben. Ich kann mich an meinen Wochenenden unmöglich von der Arbeitswoche erholen. Im Moment gönne ich mir tatsächlich jeden Samstag und in meinem Sommerurlaub sogar eine ganze Woche, aber es fängt schon wieder an: dieses Gefühl der Unzufriedenheit.

Gott sei Dank bin ich nicht ideenlos. Eher im Gegenteil. In meinem Kopf läuft ständig eine Geschichte ab, die mich so lange heimsucht, bis ich sie zu Papier bringe. Aktuell bin ich eher ein wenig verloren in meinen tausend Projekten. Mein Fantasy-Kurzgeschichte habe ich als erstes zur Seite gelegt. Das war der einfachste Schritt. Obwohl ich da auch gleich noch drauf eingehen werde.

Ich muss mich jetzt entscheiden, was sinnvoller ist: meine Geschichte, die Anfang des Jahres begonnen habe, weiter zu schreiben? Sie ist im Genre Krimi anzusiedeln und bereits bei über 24.000 Wörtern. Auf ihre Art ist sie zudem einzigartig. Die Geschichte findet im Winter statt und spätestens im Mai war mir nicht so recht nach Wintergefühlen, deshalb kam ich ins Stocken.

Oder überarbeite ich ein etwas älteres Manuskript, dass ich noch komplett auf Englisch geschrieben hatte. Die Geschichte, aus dem Genre Young Adult, liegt mir sehr am Herzen. Ich hatte sie mal – tatsächlich zum Spaß – durch das Word-Übersetzungsprogramm gejagt und war überrascht, wie gut das doch lief. Im Sommerurlaub hatte ich dann begonnen die fiesesten Übersetzungsfehler zu bereinigen. Es ist tatsächlich eine Arbeit, die gut von der Hand geht. Aber die Geschichte nimmt mich tatsächlich ganz schön mit, da sie sehr psychologisch ist und an die Substanz geht. Ich habe richtige Stimmungsschwankungen an den Tagen der Überarbeitung. Auf kurz oder lang möchte ich die Geschichte definitiv veröffentlichen.

Ach Gott, ich habe ja noch ein fertiges Manuskript, dass gerade eine Freundin überarbeitet. Das ist zwar fertig geschrieben, aber erzähltechnisch und auch gerade bezogen auf das Ende möchte ich noch vieles verändern. Aber das hat tatsächlich Zeit und sie kann mir als Reservemanuskript für eventuelle Trockenphasen dienen. Diese Story ist auch eher Young Adult.

Okay, was meine Geschichten in Buchlänge angeht, bin ich soweit ganz gut versorgt. Ich frage mich nur, ob die Frage nach dem „mit welcher Geschichte soll ich weitermachen“ tatsächlich die wichtigste ist. Sollte ich nicht viel eher meine Bekanntheit, sprich Reichweite vergrößern, indem ich an mehr Wettbewerben teilnehme? Es gibt tatsächlich noch einige interessante Contest dieses Jahr und ich überlege sogar mal an einem in Großbritannien teilzunehmen. Ein Kurzgeschichtenwettbewerb ist zum Thema Fantasy. Da hätte ich ja auch bereits den Anfang geschrieben.

Ich spiele mit dem Gedanken an einem Wettbewerb teilzunehmen, dessen Deadline schon Ende September ist. Ganz schön verrückt, da ich noch mit der Veröffentlichung von „George“ beschäftigt bin und zudem recht stressige Arbeitswochen habe. Allerdings ist das Thema dieses Kurzgeschichten-Wettbewerbs dahingehend interessant, dass um dunkle Momente geht und ich vor kurzem nicht nur eine Krise beim Schreiben hatte, sondern auch noch familiär. Vielleicht könnte diese Kurzgeschichte bei der Verarbeitung helfen.

Nun ja, während ich mir hier alles von der Seele schreibe und so darüber nachdenke, komme ich zu der Erkenntnis, dass ich ja gerade erst – mal wieder – ganz am Anfang einer Publikation stehe und deshalb ein potentielles Manuskript für meine nächste Veröffentlichung zweitrangig sein kann oder sogar sollte. Aus diesem Grund werde ich lieber erst einmal ein paar Wettbewerbe bestreiten und mir vielleicht auch währenddessen darüber klar werden, welche Geschichte als nächstes dran ist. Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob ich schon Ende September etwas einreichen möchte…

Danke für euer offenes Ohr/Auge.

Was ich gerade schreibe? Teil 6 – Fantasy

Natürlich arbeite ich aktuell fleißig an meinem Roman, Krimi-Roman, Roman mit Krimielementen – oder welchem Genre ich meine Geschichte zuordnen kann und möchte. Nun ja, ich denke schon, dass es diesmal recht deutlich in Richtung Kriminalroman geht. Allerdings stehen auch diesmal die Charaktere wieder sehr deutlich im Vordergrund. Es ist wie es ist; eine Geschichte wird durch die Figuren erzählt. So ist es doch auch, wenn man einen Film schaut. Für mich sind Filme oder auch Serien besonders wertvoll, wenn die Charaktere sich entwickeln können, facettenreich sind und sich der Plot um sie herum entwickelt. So wird mein Krimi – ich nenne es jetzt einfach so, basta – durch die Augen der Protagonistin erzählt.

Bei einer anderen Sache habe ich mich kürzlich auch mal ganz bewusst für ein Genre entschieden: dem des Fantasyromans. Interessanterweise ich habe mich selbst nie für einen Fantasy-Fan gehalten. Was ehrlich gesagt ganz schöner Blödsinn ist. Es gibt unfassbar viele Fantasyfilme, die mich seit jeher begleiten. Angefangen bei den Klassikern wie Alice im Wunderland, Herr der Ringe oder Harry Potter bis hin zu Animationsfilmen wie Chihiros Reise ins Zauberland. Den ein oder anderen Terry Pratchett-Roman habe ich natürlich auch gelesen. Als Kind wollte ich an Fasching auch nie etwas anderes als eine Hexe sein. Hexen wissen viel, haben Macht und können anderen helfen. Nicht zu vergessen die übersinnlichen Fähigkeiten. Ich glaube, was mich bei Fantasy oft abgeschreckt hat war, wenn es sich entweder zu ernst genommen hat oder auch zu wenig. Eine fantastische Welt, in der sich die Figuren so verhalten, wie sich Menschen im Alltag nun einmal verhalten. Das mag ich. Kein überschwänglicher Pathos, keine durchweg humorbefreiten Charaktere, keine flachen Charaktere, die sich nicht entwickeln und keine Graustufen haben dürfen. Wenn es das nicht gibt, dann ist die Geschichte authentisch und ich kann mich den Charakteren verbunden fühlen. Ich denke, dass dies auch einer der Gründe ist, warum Game of Thrones oder The Witcher so erfolgreich sind, mal abgesehen von den coolen Storys.  

Aber so sehr ich nun ehrlich mit mir bin und mich als kleiner bis mittelgroßer Fantasy-Fan bezeichne, würde ich es mir doch nicht zutrauen auch mal einen Fantasy-Roman selbst zu verfassen. Das sprichwörtliche Erschaffen von Welten – so wie es Autoren tun – ist im Fantasy-Genre eine ganz andere Größenordnung. Natürlich gibt es Elemente, die bei fast allen Geschichten auftauchen, wie etwa Zauberer oder Seher. Dennoch ist es hier deutlich komplexer. Man bedenke einfach mal die ganzen Fähigkeiten, die diese Figuren innehaben und wie sie sich wiederum durch Fähigkeiten anderer Charaktere aufheben lassen. Ein Vorteil hier wäre es bestimmt, wenn man sich generell mehr mit diesen Themen auseinandersetzt. Sprich, die Interessen sind fast ausschließlich im Fantasy-Genre angesiedelt.  

Aber wie dem auch sei, neugierig war ich trotzdem und habe mich deshalb dazu entschlossen einen kleinen Ausflug nach Nerdhausen, ins Nerdtal zu machen. Ich schreibe eine Fantasy-Kurzgeschichte. Und dabei möchte ich mich selbst gar nicht so sehr unter Druck setzen. Vielmehr soll es ein Hobby werden. So habe ich mir überlegt immer mal einen Absatz zu schreiben. Die Hauptfiguren und die grobe Idee stehen schon. Zu lesen gibt es die Geschichte absatzweise auf Instagram.

Happy George’s Father’s Day – About Ray Susniak

Sorry Oscar …

It’s always hard to put yourself in another person’s place, especially when that person’s personality is totally different from yours, but maybe that’s why I like to do it so much. It is a very special Challenge if this person belongs to the opposite sex on top of that. Admittedly, one often can have more in common with the opposite sex than with one’s own. What do I have in common with George’s father, Ray Susniak? The love for music, old movies and cosy old honky-tonks. It is precisely this very specific romance of the old things, the secret niches and the little pleasures of life. What do I not have in common with the good old Ray? That he is a father, or generally that he has children. So, we cannot have in common that we have left a child.

When writing, or rather developing his character for a long time I thought about what might drives a person to walk away and how that must feel. I can well imagine that this is not an easy decision. It wasn’t an easy one for George’s father in particular, since he loves his son. However, I do not want to go into the motives, otherwise there would be spoiler alerts. It can be said, however, that he often fabricates a lot of bad things out of a good intention.

I would much rather refer to Ray Susniak as a general character. He is a highly likeable swashbuckler who is extraordinarily devoted to women. He has never put up for long with a lady, except when it comes to his beloved Dolores.

On the other hand, he is tremendously loyal to his friends. Ray has had his long-established clique since his youth. Even if they have already had to mourn one or the other death among them, they also remain faithful to their favorite pub. This, too, is an important part of his personality; the regular – almost daily – visit to the pub. There his favorite music, the old classics is played. The seating area in which the old boys have kept sitting night after night has already adapted to their backs and with the barwoman Cherry one of course is on the first-name terms. Like most of my characters, Ray naturally is not a food scorner. So, George’s father is almost constantly chewing something.

Reveling in old memories, listening to music, having a little sexual adventure occasionally and eating something good that’s what makes Ray Susniak.

Was ich gerade schreibe? Teil 5 – Yippie yippie

It’s about a Rose.

In meinem vorletzten Post hatte ich eigentlich angekündigt, dass ich in meinem nächsten Eintrag über den Hauptcharakter meiner aktuellen Geschichte schreiben werde.

Dann kam jedoch eine kleine Schreibeblockade bezogen auf meinen Prosatext zum Thema „Jubiläum“ dazwischen, über die ich mich erst einmal auslassen musste. Interessanter Weise konnte ich meinen Text am nächsten Tag vollenden. Manchmal hilft es tatsächlich, sich einfach mal alles von der Seele zu schreiben und die Probleme zu benennen. Da ich den Text bei einem Wettbewerb einreichen werde, kann ich an dieser Stelle auch gar nicht weiter darauf eingehen.

Nun zur guten Rose Woodbury, der weiblichen Ermittlerin meiner Geschichte. Ich hatte bereits erwähnt, dass sie recht kurz vor ihrer Pensionierung steht. Sie hat einen jüngeren Kollegen namens Fox, der sie mit seiner zuweilen stark ausgeprägten Schlichtheit nicht selten in den Wahnsinn treibt. Viel lieber denkt sie da doch an ihren ehemaligen Partner Cal, einen besonnenen Mann, dessen Aufgeschlossenheit ihn zu einem herausragenden Detektiv gemacht hatte. Das hatte Rose stets zu schätzen gewusst und sich deshalb beinahe blind auf sein Urteil verlassen.

Wie genau ist eigentlich Rose gestrickt? Im Vergleich zu Cal, der besonders die äußeren Umstände gut überblicken, erkennen und analysieren konnte, ist Rose jemand, die gerne in die Köpfe der anderen „steigt“. Dort angekommen dreht sie jeden Stein der Persönlichkeit um, hinterfragt ihre Vergangenheit und versucht sich in ihr Denken hineinzuversetzen. Dabei ist es ihr jedoch wichtig, nicht als typische Profilerin gesehen zu werden. Es ist vielmehr ihre Menschenkenntnis, die überdurchschnittlich hoch ausgeprägt ist. Rose beobachtet gerne Menschen. Beim Essen – auch, wenn dies nicht immer ein schöner Anblick ist -, wie sie sich kleiden, gewisse Dinge tun, wie sie mit ihren Mitmenschen oder Tieren umgehen, in welchem Maße sie sich selbst ernst nehmen und so weiter. Rose versucht immer, dass große Ganze zu sehen, was natürlich nicht immer klappt. Immerhin jedoch ist sie in der Lage, zu durchschauen, wenn ein Mensch versucht, andere mit seinem Verhalten zu blenden. Dies war nicht einmal Cal möglich.

Neben ihren Fähigkeiten ist Rose mitunter ein ziemlicher Grummelkopf. Ich hatte ja erwähnt, dass ich für diese Sorte Mensch eine Schwäche habe. Aber auch Rose hat ihren weichen, herzlichen Kern, und hat sie erst einmal innerlich über jemanden gewettert, versucht sie doch anschließend auch wieder, seine guten Seiten zu sehen. Eine ihrer Stärke ist ganz klar Loyalität. Wenn sie wusste, dass Cal im Recht war, hat sie sein Urteil nicht hinterfragt. Genauso pflegt sie nach wie vor ihre Freundschaft zu einer pensionierten Ermittlerin, Franki Bushmill.

Mal schauen, welche Charaktereigenschaften ich Rose während des Schreibens noch verleihen werde …

Was ich gerade schreibe? Teil 4 – Ich hänge fest.

From now on you can find the english versions in extra blogposts.

Letzte Woche gab es hier keinen neuen Eintrag von mir, was in erster Linie daran lag, dass ich nicht so recht wusste, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll. Deshalb bin ich lediglich meiner langgehegten Idee, meinen Blog nun auch parallel auf Englisch zu verfassen, nachgegangen. Eigentlich hatte ich in der vorletzten Woche sogar einiges geschafft, und zwar meine Kurzgeschichte zum Thema „Kontakt“ zu schreiben. Und auch wenn ich mich beinahe euphorisch dabei gefühlt hatte, an das Ende der Geschichte zu kommen, fiel ich danach in ein kleines Loch. Kennt ihr das auch? Ihr habt etwas so erledigt, wie ihr es euch vorgenommen habt – Umfang und Zeitvorgabe wurden eingehalten – aber nach getaner Arbeit seid ihr beinahe tot unglücklich. Das hatte ich, als ich meine Bachelor- bzw. Masterabschlussarbeit abgegeben hatte. Wobei ich da eigentlich nur noch wollte, dass ich sie endlich abgeben konnte, damit der Spuk vorbei war.

Bei meinen Geschichten ist das anders. Es fühlt sich vielmehr wie Trennungsschmerz an, da man sich nun nicht mehr mit seinen Charakteren beschäftigt. Sie zu entwickeln, ihnen Leben einzuhauchen, sie Dinge erleben zulassen, das Alles ist sehr persönlich und intim. Zugegeben, einen Hauptcharakter in einer achtseitigen Kurzgeschichte schreibt man nicht ansatzweise so detailliert wie den einer Geschichte in Buchlänge. Dennoch erlebt man die kurze Geschichte zusammen mit ihm.

Die letzten Tage habe ich dann versucht, an meinem Prosa-Text von 9.000 Zeichen weiterzuschreiben. Jedoch passiert da irgendwie gerade nichts. Mir will auf Teufel komm raus kein Jubiläum einfallen, zu welchem der alte Nörgler eingeladen sein könnte. Es ist zum aus der Haut fahren, da ich ja doch schon recht weit gekommen bin. Zum Thema Kontakt ging das Schreiben so leicht von der Hand und ich frage mich, was jetzt das Problem beim Jubiläum ist. Während meine Kurzgeschichte zum Thema „Kontakt“ lediglich an ein, zwei Stellen mit Humor gespickt ist und ich die Atmosphäre mehr in den Fokus gerückt habe, soll der Prosatext dem subtileren Humor frönen. Aber vielleicht liegt genau da die Schwierigkeit. Der gekonnte Einsatz von Humor ist ein schmaler Grat. Zu viel davon lässt das Ganze klamaukig und zu gewollt rüberkommen. Deshalb tue ich mich wohl auch so schwer mit der Festlegung auf den Anlass des Jubiläums. Es soll schon etwas ausgefallender sein, aber auch nicht absurd. Ich habe ständig die Tee-Party beim verrückten Hutmacher aus Alice im Wunderland im Kopf. Obwohl ich diese Geschichte seit meiner Kindheit liebe, mochte ich diese Szene nie sehr gerne, denn sie erinnert an einen Fiebertraum. Alles ist so absurd, nichts ist greifbar. So soll meine Jubiläumsfeier nicht sein.

Letzte Woche gab es hier keinen neuen Eintrag von mir, was in erster Linie daran lag, dass ich nicht so recht wusste, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll. Deshalb bin ich lediglich meiner langgehegten Idee, meinen Blog nun auch parallel auf Englisch zu verfassen, nachgegangen. Eigentlich hatte ich in der vorletzten Woche sogar einiges geschafft, und zwar meine Kurzgeschichte zum Thema „Kontakt“ zu schreiben. Und auch wenn ich mich beinahe euphorisch dabei gefühlt hatte, an das Ende der Geschichte zu kommen, fiel ich danach in ein kleines Loch. Kennt ihr das auch? Ihr habt etwas so erledigt, wie ihr es euch vorgenommen habt – Umfang und Zeitvorgabe wurden eingehalten – aber nach getaner Arbeit seid ihr beinahe tot unglücklich. Das hatte ich, als ich meine Bachelor- bzw. Masterabschlussarbeit abgegeben hatte. Wobei ich da eigentlich nur noch wollte, dass ich sie endlich abgeben konnte, damit der Spuk vorbei war.

Bei meinen Geschichten ist das anders. Es fühlt sich vielmehr wie Trennungsschmerz an, da man sich nun nicht mehr mit seinen Charakteren beschäftigt. Sie zu entwickeln, ihnen Leben einzuhauchen, sie Dinge erleben zulassen, das Alles ist sehr persönlich und intim. Zugegeben, einen Hauptcharakter in einer achtseitigen Kurzgeschichte schreibt man nicht ansatzweise so detailliert wie den einer Geschichte in Buchlänge. Dennoch erlebt man die kurze Geschichte zusammen mit ihm.

Die letzten Tage habe ich dann versucht, an meinem Prosa-Text von 9.000 Zeichen weiterzuschreiben. Jedoch passiert da irgendwie gerade nichts. Mir will auf Teufel komm raus kein Jubiläum einfallen, zu welchem der alte Nörgler eingeladen sein könnte. Es ist zum aus der Haut fahren, da ich ja doch schon recht weit gekommen bin. Zum Thema Kontakt ging das Schreiben so leicht von der Hand und ich frage mich, was jetzt das Problem beim Jubiläum ist. Während meine Kurzgeschichte zum Thema „Kontakt“ lediglich an ein, zwei Stellen mit Humor gespickt ist und ich die Atmosphäre mehr in den Fokus gerückt habe, soll der Prosatext dem subtileren Humor frönen. Aber vielleicht liegt genau da die Schwierigkeit. Der gekonnte Einsatz von Humor ist ein schmaler Grat. Zu viel davon lässt das Ganze klamaukig und zu gewollt rüberkommen. Deshalb tue ich mich wohl auch so schwer mit der Festlegung auf den Anlass des Jubiläums. Es soll schon etwas ausgefallender sein, aber auch nicht absurd. Ich habe ständig die Tee-Party beim verrückten Hutmacher aus Alice im Wunderland im Kopf. Obwohl ich diese Geschichte seit meiner Kindheit liebe, mochte ich diese Szene nie sehr gerne, denn sie erinnert an einen Fiebertraum. Alles ist so absurd, nichts ist greifbar. So soll meine Jubiläumsfeier nicht sein.

Nun ja, immerhin ist meine Hauptfigur bereits an dem Punkt, an dem er das Haus verlassen will, um zur Feier zu gehen. Ich höre jetzt auf zu jammern und schicke ihn auf eine richtig tolle Megasause.

Was ich gerade schreibe? Teil 3 – Short Story Time

Letzte Woche hat mir eine liebe Freundin einen Link zu einem weiteren Wettbewerb geschickt. Hierbei geht es darum eine Kurzgeschichte mit einem vorgegebenen Thema zu verfassen. Diese Gelegenheit werde ich definitiv wahrnehmen und hatte auch direkt eine Idee für den Anfang bzw. das generelle Thema. Deshalb hätte ich jetzt hier um ein Haar schon wieder nicht über mein aktuelles Buchprojekt geschrieben. Aber soweit will ich es nicht kommen lassen. Ich habe zwar erst rund fünfzig Seiten geschrieben, aber die Struktur sowie das Ende stehen bereits. Als leidenschaftliche Krimileserin sowie -Schauerin möchte ich mich nun selbst mal an einem versuchen, wobei auch hier die Charaktere vordergründig sein sollen. Was auch noch mehr in den Vordergrund rücken soll, ist der Humor. Allerdings nur soweit, wie es der Geschichte guttut, sprich das Ganze nicht zur Komödie werden lässt.

Ohne es zunächst zu wissen, habe ich mir einen gewissen Schwierigkeitsgrad auferlegt: die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Ich-Perspektive ist hierbei die weibliche Detektiv Rose Woodbury, eine amerikanische Polizistin kurz vor ihrer Pension. Einen Krimi lediglich aus einem Blickwinkel heraus zu schreiben, ist gar nicht so einfach, da es somit fast unmöglich ist, verschiedene Erzählstränge zu führen und sie letztlich zusammenkommen zu lassen. Auch die Überraschungsmomente sind somit schwieriger zu schreiben, da ich nicht über Tatbestände, Indizien, Verdächtige und dergleichen, über die Rose noch nicht Bescheid weiß, schreiben kann. Wendungen kommen hier also aus dem absoluten Nichts. Aber ich bin ja noch am Anfang und deshalb glaube ich auch, dass sich das noch entwickeln wird. Vielleicht kriege ich durch meine Recherche (noch mehr Krimis lesen und schauen) auch noch ein paar hilfreiche Tipps.

Wie gesagt, Rose ist eine ältere, erfahrene Detektiv, die einen deutlichen jüngeren Partner Fox hat, der manchmal nicht der aller hilfreichste ist. Aus diesem Grund (und noch einigen mehr) erinnert sie sich regelmäßig an die Zeit mit ihrem ersten Partner Cal. Diese Zeit liegt bereits rund dreißig Jahre zurück. Bei vielen ihrer Schritte denkt sie darüber nach, was Cal getan hätte, oder sie verfällt in liebevolle Erinnerungen, da sie natürlich auch freundschaftliches Verhältnis hatten. Hinzu kommt, dass Rose zu einer Zeit Detektiv geworden war, zu der Frauen in diesem Job oft noch belächelt wurden. Selbst ihr eigener Mann hatte sie nicht so ernst genommen und unterstützt, wie er es als Ehemann hätte tun sollen. Cal allerdings war da deutlich offener und sah in Rose das, was sie konnte. Von Anfang an hatte sie sich von ihm gefördert gefühlt. Ihr seht, die Geschichte hat mehrere Ebenen, so auch die der Geschlechterrollen.

Übrigens spielt diese Geschichte ausnahmsweise mal in Amerika, in der fiktiven Stadt Carter oben im Norden. Bevor ich angefangen hatte zu schreiben, hatte ich einige amerikanische Krimifilme, die im Norden, also im Schnee spielten, geschaut. Das hat mich so sehr gepackt, dass ich mir irgendwie nicht vorstellen konnte, meine Geschichte in einer anderen Region handeln zulassen. 

Bevor ich an ihr weiterschreiben werde, muss ich aber zunächst die Kurzgeschichte verfassen. Die hat nämlich, im Vergleich zu meinem Roman, einen Einsendeschluss.

Allerdings gibt es bei meinem nächsten Blogbeitrag noch mehr zu den Charakteren.