
Letzte Woche hat mir eine liebe Freundin einen Link zu einem weiteren Wettbewerb geschickt. Hierbei geht es darum eine Kurzgeschichte mit einem vorgegebenen Thema zu verfassen. Diese Gelegenheit werde ich definitiv wahrnehmen und hatte auch direkt eine Idee für den Anfang bzw. das generelle Thema. Deshalb hätte ich jetzt hier um ein Haar schon wieder nicht über mein aktuelles Buchprojekt geschrieben. Aber soweit will ich es nicht kommen lassen. Ich habe zwar erst rund fünfzig Seiten geschrieben, aber die Struktur sowie das Ende stehen bereits. Als leidenschaftliche Krimileserin sowie -Schauerin möchte ich mich nun selbst mal an einem versuchen, wobei auch hier die Charaktere vordergründig sein sollen. Was auch noch mehr in den Vordergrund rücken soll, ist der Humor. Allerdings nur soweit, wie es der Geschichte guttut, sprich das Ganze nicht zur Komödie werden lässt.
Ohne es zunächst zu wissen, habe ich mir einen gewissen Schwierigkeitsgrad auferlegt: die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive erzählt. Die Ich-Perspektive ist hierbei die weibliche Detektiv Rose Woodbury, eine amerikanische Polizistin kurz vor ihrer Pension. Einen Krimi lediglich aus einem Blickwinkel heraus zu schreiben, ist gar nicht so einfach, da es somit fast unmöglich ist, verschiedene Erzählstränge zu führen und sie letztlich zusammenkommen zu lassen. Auch die Überraschungsmomente sind somit schwieriger zu schreiben, da ich nicht über Tatbestände, Indizien, Verdächtige und dergleichen, über die Rose noch nicht Bescheid weiß, schreiben kann. Wendungen kommen hier also aus dem absoluten Nichts. Aber ich bin ja noch am Anfang und deshalb glaube ich auch, dass sich das noch entwickeln wird. Vielleicht kriege ich durch meine Recherche (noch mehr Krimis lesen und schauen) auch noch ein paar hilfreiche Tipps.
Wie gesagt, Rose ist eine ältere, erfahrene Detektiv, die einen deutlichen jüngeren Partner Fox hat, der manchmal nicht der aller hilfreichste ist. Aus diesem Grund (und noch einigen mehr) erinnert sie sich regelmäßig an die Zeit mit ihrem ersten Partner Cal. Diese Zeit liegt bereits rund dreißig Jahre zurück. Bei vielen ihrer Schritte denkt sie darüber nach, was Cal getan hätte, oder sie verfällt in liebevolle Erinnerungen, da sie natürlich auch freundschaftliches Verhältnis hatten. Hinzu kommt, dass Rose zu einer Zeit Detektiv geworden war, zu der Frauen in diesem Job oft noch belächelt wurden. Selbst ihr eigener Mann hatte sie nicht so ernst genommen und unterstützt, wie er es als Ehemann hätte tun sollen. Cal allerdings war da deutlich offener und sah in Rose das, was sie konnte. Von Anfang an hatte sie sich von ihm gefördert gefühlt. Ihr seht, die Geschichte hat mehrere Ebenen, so auch die der Geschlechterrollen.
Übrigens spielt diese Geschichte ausnahmsweise mal in Amerika, in der fiktiven Stadt Carter oben im Norden. Bevor ich angefangen hatte zu schreiben, hatte ich einige amerikanische Krimifilme, die im Norden, also im Schnee spielten, geschaut. Das hat mich so sehr gepackt, dass ich mir irgendwie nicht vorstellen konnte, meine Geschichte in einer anderen Region handeln zulassen.
Bevor ich an ihr weiterschreiben werde, muss ich aber zunächst die Kurzgeschichte verfassen. Die hat nämlich, im Vergleich zu meinem Roman, einen Einsendeschluss.
Allerdings gibt es bei meinem nächsten Blogbeitrag noch mehr zu den Charakteren.