Etwas verloren fühlen

Wo bin ich? Wo geht’s lang?

Ein wenig verloren

Nach einer etwas längeren Pause möchte ich mich nun mit einem Blogeintrag zurückmelden. Nachdem ich recht regelmäßig Beiträge über meinen Roman George oder diverse andere Schreibprojekte hochgeladen hatte, gingen mir die Ideen aus. Dazu kam, dass ich streckenweise auch ganz schön frustriert war, und dafür gab es einige Gründe. Fangen wir mit dem harmlosesten an.

Zunächst einmal haben mich die „Schattenseiten“ des Social Media tierisch genervt, und dass, obwohl es hier um so Kleinigkeiten wie „Follow to unfollow“ geht. Ich weiß, da haben andere Accounts viel schwerwiegendere Probleme, wie etwa unpassende und respektlose Kommentare. Wenn mir jemandes Account nicht zusagt, folge ich ihm einfach nicht; Schluss aus Feierabend. Aber nein, ich ärgere mich über „follow to unfollw“, weil es zum einen respektlos ist und zum anderen auch ganz schön naiv. Glauben die Leute wirklich, dass ich bei meinem noch eher kleineren Account nicht merke, dass mir jemand nicht einmal 24 Stunden folgt? Das ist schon etwas einfältig. Außerdem verabscheue ich einfach Respektlosigkeit.

Okay, kommen wir nun zu den Dingen, über die man sich wirklich ärgern sollte bzw. über die es sich lohnt, inne zu halten und zu reflektieren. Bisher habe ich in diesem Jahr an drei Wettbewerben und einem Casting für einen Kurzfilm teilgenommen. Dass ich für letzteres nicht genommen wurde, war zu erwarten und auch nicht wirklich schmerzlich. Bei den drei Wettbewerben handelt es zum einem um zwei Kurzgeschichten-Contests und zum anderen um das Gewinnen eines Vertrags bei einem Verlag. Bei ersterem warte ich immer noch auf die Ergebnisse, aber je näher der Termin der Verkündig rückt, desto desillusionierter werde ich. Außerdem erweckt die Zeit, zwischen dem Einreichen und dem Termin der Verkündung in mir das Gefühl, dass ich völlig untätig bin und nichts für meine Autorenschaft tue. Was eigentlich Blödsinn ist, aber da wären wir auch bei meinem eigentlichen Problem, auf das ich gleich noch zu sprechen komme.

Bezüglich des Wettbewerbs um den Verlagsvertrag muss ich gestehen, dass ich hierbei äußerst spontan mitgemacht hatte, da ich wirklich in aller letzter Sekunde davon erfahren hatte und somit nicht zu viel Erwartungen hineingesteckt hatte. Dass ich dann auch nicht auf die Shortlist gekommen war, war als solches keine riesige Enttäuschung. Allerdings hatte ich einen Tag vorher die Absage für das Casting erhalten und am gleichen Tag meine Abrechnung von Neobooks für meinen Roman „George“. Ich glaube auf der Abrechnung standen 2 verkaufte Exemplare. Mit jeder zuvor erhaltenen Abrechnung wurden weniger Exemplare verkauft. Das war frustrierend. Alles drei Dinge so nah zusammen war einfach frustrierend.

Und dann hält man inne. Man beginnt ein wenig bockig zu werden. Man beginnt zu hinterfragen, ob das alles Zeitverschwendung ist. Man beginnt zu glauben, dass man es doch einfach für sich, just for fun, machen könnte. In der Zeit habe ich angefangen meine kleine Fantasy-Kurzgeschichte zu schreiben. Aber das bin nicht ich. Ich mache nichts just for fun. Ich muss den Dingen einen Sinn verleihen. Ich muss für etwas kämpfen. Außerdem war ich an diesem Punkt ja auch nicht zum ersten Mal. Und immer wieder steht man auf und verbessert sich, weil man reflektiert, sich mit anderen bespricht, Ratschläge annimmt, seine Fühler nach anderen Möglichkeiten ausstreckt. Tatsächlich können diese Tiefpunkte sehr viel Gutes bewirken. Ich kämpfe also weiter und deshalb habe ich angefangen, die Karten neu zulegen und die Dinge anders anzugehen. Zumindest erst einmal für meinen Roman „George“.

Ich habe alles bei Neobooks gekündigt und mich mit Books on Demand auseinandergesetzt. Sollte dies die beste Geschichte sein, die jemals geschrieben haben werde, möchte ich nichts unversucht lassen, um sie möglichst vielen Menschen nahe zu bringen. Soviel dazu und letztlich ist es auch einfach, wenn man sich erst einmal voll und ganz dafür entschieden hat. Ich habe mir mein BoD-Paket geschnürt und warte nun aktuell darauf, dass alle Teile, wie Korrektorat etc., zusammen sind.

Kommen wir nun zu meinem wie oben erwähnt größten persönlichen Problem: sich untätig fühlen. Während mein lieber George von und für BoD fertig gemacht wird und dann auch ist, muss ich ja irgendein anderes Projekt haben. Ich kann mich an meinen Wochenenden unmöglich von der Arbeitswoche erholen. Im Moment gönne ich mir tatsächlich jeden Samstag und in meinem Sommerurlaub sogar eine ganze Woche, aber es fängt schon wieder an: dieses Gefühl der Unzufriedenheit.

Gott sei Dank bin ich nicht ideenlos. Eher im Gegenteil. In meinem Kopf läuft ständig eine Geschichte ab, die mich so lange heimsucht, bis ich sie zu Papier bringe. Aktuell bin ich eher ein wenig verloren in meinen tausend Projekten. Mein Fantasy-Kurzgeschichte habe ich als erstes zur Seite gelegt. Das war der einfachste Schritt. Obwohl ich da auch gleich noch drauf eingehen werde.

Ich muss mich jetzt entscheiden, was sinnvoller ist: meine Geschichte, die Anfang des Jahres begonnen habe, weiter zu schreiben? Sie ist im Genre Krimi anzusiedeln und bereits bei über 24.000 Wörtern. Auf ihre Art ist sie zudem einzigartig. Die Geschichte findet im Winter statt und spätestens im Mai war mir nicht so recht nach Wintergefühlen, deshalb kam ich ins Stocken.

Oder überarbeite ich ein etwas älteres Manuskript, dass ich noch komplett auf Englisch geschrieben hatte. Die Geschichte, aus dem Genre Young Adult, liegt mir sehr am Herzen. Ich hatte sie mal – tatsächlich zum Spaß – durch das Word-Übersetzungsprogramm gejagt und war überrascht, wie gut das doch lief. Im Sommerurlaub hatte ich dann begonnen die fiesesten Übersetzungsfehler zu bereinigen. Es ist tatsächlich eine Arbeit, die gut von der Hand geht. Aber die Geschichte nimmt mich tatsächlich ganz schön mit, da sie sehr psychologisch ist und an die Substanz geht. Ich habe richtige Stimmungsschwankungen an den Tagen der Überarbeitung. Auf kurz oder lang möchte ich die Geschichte definitiv veröffentlichen.

Ach Gott, ich habe ja noch ein fertiges Manuskript, dass gerade eine Freundin überarbeitet. Das ist zwar fertig geschrieben, aber erzähltechnisch und auch gerade bezogen auf das Ende möchte ich noch vieles verändern. Aber das hat tatsächlich Zeit und sie kann mir als Reservemanuskript für eventuelle Trockenphasen dienen. Diese Story ist auch eher Young Adult.

Okay, was meine Geschichten in Buchlänge angeht, bin ich soweit ganz gut versorgt. Ich frage mich nur, ob die Frage nach dem „mit welcher Geschichte soll ich weitermachen“ tatsächlich die wichtigste ist. Sollte ich nicht viel eher meine Bekanntheit, sprich Reichweite vergrößern, indem ich an mehr Wettbewerben teilnehme? Es gibt tatsächlich noch einige interessante Contest dieses Jahr und ich überlege sogar mal an einem in Großbritannien teilzunehmen. Ein Kurzgeschichtenwettbewerb ist zum Thema Fantasy. Da hätte ich ja auch bereits den Anfang geschrieben.

Ich spiele mit dem Gedanken an einem Wettbewerb teilzunehmen, dessen Deadline schon Ende September ist. Ganz schön verrückt, da ich noch mit der Veröffentlichung von „George“ beschäftigt bin und zudem recht stressige Arbeitswochen habe. Allerdings ist das Thema dieses Kurzgeschichten-Wettbewerbs dahingehend interessant, dass um dunkle Momente geht und ich vor kurzem nicht nur eine Krise beim Schreiben hatte, sondern auch noch familiär. Vielleicht könnte diese Kurzgeschichte bei der Verarbeitung helfen.

Nun ja, während ich mir hier alles von der Seele schreibe und so darüber nachdenke, komme ich zu der Erkenntnis, dass ich ja gerade erst – mal wieder – ganz am Anfang einer Publikation stehe und deshalb ein potentielles Manuskript für meine nächste Veröffentlichung zweitrangig sein kann oder sogar sollte. Aus diesem Grund werde ich lieber erst einmal ein paar Wettbewerbe bestreiten und mir vielleicht auch währenddessen darüber klar werden, welche Geschichte als nächstes dran ist. Jetzt bleibt nur noch die Frage, ob ich schon Ende September etwas einreichen möchte…

Danke für euer offenes Ohr/Auge.

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Veröffentlicht von

martinarwrites

Indieautorin, die ihre Erfahrungen teilt

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